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Afrikahaus Sukki Zürich |
Vor einigen Wochen habe ich mir
anlässlich meines Geburtstages ein besonderes Geschenk gemacht: Einen Besuch in der Züricher Sukkulentensammlung. Diese
beeindruckende und sehr alte Sammlung wurde 1927 von dem privaten Kakteensammler Jakob Gasser der Stadt Zürich übergeben. Noch heute steht die Sukki, wie die
Sammlung von den Zürchern liebevoll genannt wird, Besuchern ganz
ohne Eintritt offen, lediglich Spenden werden erbeten. Paradiesische
Zustände der Kulturlandschaft, wie ich sie sonst nur aus den großen
britischen Museen kenne. In der Eingangshalle gibt es (ganz wichtig
nach langer Zugfahrt) einen Kaffeeautomaten und eine Kühltruhe mit
Eis, die nach dem offenen Kassensystem funktionert: man wirft einfach
Geld in ein kleines Kästchen.
Aber nun zu den eigentlichen Stars der
Sukkulentensammlung: Eine besonders schöne Auswahl von Pflanzen wird
dort beherbergt, darunter auch viele große Solitärpflanzen, die
einiges toppen was ich bereits in botanischen Gärten gesehen haben.
Die Gewächshäuser sind nach den Regionen, aus denen die Pflanzen
stammen, unterteilt. Dazu verfügt die Sammlung in Zürich über ein
Herbarium, Freibeete und Anzuchtflächen, die man ebenfalls besichtigen kann.
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Pachypodium lameri im Madagascarhaus |
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Amerikahaus der Sukkulentensammlung Zürich |
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Opuntia fragilis |
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Hildewintera colademononis, sieht besonders elegant und kuschlig aus! |
Auch ein Tropenhaus mit Orchideen, epiphytischen Kakteen und Gesnerien gehört zur Sukkulentensammlung Zürich selbstverständlich dazu. In dem kleinen aber feinen Tropenhaus fühlt man sich tatsächlich ein bisschen wie im Dschungel, zwischen rankenden Hoya und Orchideenkörbchen, die die von der Decke des Hauses herabhängen und so für optimale Platzausnutzung sorgen. Wir hatten Glück: Bei unserem Besuch hat dort einiges spektakulär geblüht. Die riesige Hoya sah wunderschön aus, der eher strenge Geruch erinnerte allerdings eher an vergessenes Weihnachtsbackwerk vom Vorjahr und hat mir schlagartig klar gemacht, warum manche Pflanzenfreunde ihre blühenden Hoya auslagern.
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Tropenhaus: der Himmel hängt voller Orchideenkörbchen! | | | | | | | | |
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Hoya wayetii, gerade am Aufblühen |
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Streptocarpus saxorum |
Am Tag unseres Besuches war in der Sukki gerade der jährliche
Pflanzenmarkt der Züricher Sukkulentenfreunde. Ich habe 2
wunderschöne, antiquarische Bildbände ergattert, mit vielen tollen
Zeichnungen. Auch in den Freibeeten hat so einiges geblüht und bei Kaffee und Kuchen konnte man sich mit den kakteenbegeisterten Schweizern austauschen und feststellen, dass Pflanzenleidenschaft eben grenzenlos ist. Mein Fazit des Tages ist, dass die Sukkulentensammlung Zürich auf jeden Fall eine Reise wert ist. Wen es mal nach Zürich verschlägt, sollte sich diese botanische Sammlung der besonderen Art nicht entgehen lassen!
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Selenicereus grandiflorus: die Blüte der Königin der Nacht haben wir diesmal leider knapp verpasst! |
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Anzuchtbeet Crassula |
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Eingangsbereich Sukki Zürich |
Wer sich näher über die Sukkulentensammlung Zürich informieren möchte oder die Sammlung unterstützen möchte, findet auf der sehr ausführlichen und toll bebilderten
Webseite des Fördervereins der Sukkulentensammlung Zürich alle nötigen Infos. Man kann sich per Newsletter über anstehende Veranstaltungen und die
Selenicereus-Blüte informieren lassen.