28.03.2012

Veranstaltungstipp: Süddeutsche Kakteentage 31.03.2012-1.4.2012 in Korb

Zur Ausschreibung hier klicken!
Wer sich für Kakteen und Sukkulenten interessiert, sollte am kommenden Wochenende auf jeden Fall einen Besuch ins Remstal zu den Süddeutschen Kakteentagen in Korb einplanen. Dort hat man die Gelegenheit, das Angebot vieler namhafter Fachgärtnereien aus ganz Deutschland mal genauer in Augenschein zu nehmen. Veranstaltet wird das Ganze von der Vereinigung der Kakteenfreunde Württembergs.

Neben dem Kakteenshopping gibt es auf den Süddeutschen Kakteentagen auch interessante Vorträge rund um unser Lieblingshobby. Ich freue mich besonders auf die Vorträge von Epikakteenzücher Frank Süpplie (Sa. 11:00 / So. 12:00). Auf seinen Namen sind bis heute mehr als 100 Hybriden registriert!

In eigener Sache: Dorstenien suchen neues Zuhause
Am Stand von Karstens grüner Hölle habt ihr auf den Kakteentagen in Korb übrigens die einmalige Gelegenheit, eine meiner selbst gezogenen kleinen Dorstenia hildebrantii mitzuehmen. Großabnehmer bekommen einen exklusiven Cactus Practice Button geschenkt ;o) Karstens Kommentar zu meinem Dorstenien-Zuchtversuch: "Die vermehren sich wie doof!". Mag sein, aber schön sind sie trotzdem....Die ersten blühen sogar schon mit grünen Miniblüten...


Update: 30.03.2012, 21:00
 Die Dorstenia hildebrandtii sind startklar und zeigen sich von ihrer besten Seite. Und die Fruchtzwerge waren auch lecker...

20.03.2012

Das Passionsblumen - Rätsel: P. edulis flavicarpa oder P. ligularis?

Wer wie ich gerne mal die Samen von selbst gefutterten Passionsfrüchten aussät, steht unter Umständen vor einem Rätsel von Sherlock Holmes'schen Ausmaß: welche Passi gehört denn nun genau zu der Frucht? Der Obsthändler des Vertrauens ist dabei auch keine allzu große Hilfe, der weiß vielleicht wie's schmeckt, kennt aber in der Regel nicht den botanischen Namen der Pflanze. In meinem konkreten Fall habe ich die Samen einer sehr leckeren, säuerlichen Passionsfrucht aus der Stuttgarter Markthalle ausgesät.

Hinweis 1: Die Frucht:
Leider habe ich die Frucht damals nicht fotografiert. Auf jeden Fall war sie außen gelbgrün und das Fruchtfleisch hell, die Samen eher bräunlich und heller als bei P. incarnata, deren Samenhüllen außen richtig schwarz sind. Das hat meinen Verdächtigenkreis nach einiger Recherche eingegrenzt auf Passiflora edulis flavicarpa, dem Obsthändler bekannt als gelbe Maracuja, und Passiflora ligularis, deren Früchte hierzulande als Grenadilla verkauft werden. Im reifen Zustand sind die Früchte gut zu unterscheiden, da ist P. ligularis nämlich fast orange und P edulis flavicarpa eher gelbgrün. Im halbreifen Zustand ist das allerdings gar nicht so einfach zuzuordnen. Eine große Hilfe war der tolle Blog Fruitspecies . Hier kann man Bilder von Früchten suchen und erfährt, zu welcher Pflanze sie gehören.
Maracujas "Passiflora edulis. Meine sah aus wie die linke.Foto:Fibonnaci CC)




P.ligularis (Foto: Roland Berger)
Hinweis 2: Die Pflänzchen
Grundsätzlich kann ich die Aussaat von selbst gefuttertem Saatgut bei Passionsblumen total empfehlen, frischere Samen bekommt man kaum. Diesmal hatte ich eine unglaublich gute Keimquote von ca. 90%. Ich habe in reinem Perlite ausgesät, das hat sehr viel besser funktioniert als Erde oder Kokosfaser, da kam nämlich teilweise gar nix. Eine genauere Aussaatanleitung findet ihr hier. Da kommen wir auch zum eindeutigsten Unterscheidungsmerkmal von Passiflora edulis und Passiflora ligularis. Die kleinen Pflänzchen sind kaum zu unterscheiden, aber nach der " Babyzeit" bekommt P. edulis die für viele Passionsblumen typischen, dreilappigen Blätter, während die Blätter von P. ligularis spitz und einlappig bleiben.Auch sind die Blätter von P. ligularis eher matt, während die von P. edulis glänzen. P ligularis ist in unseren Breiten scheinbar auch problematisch und kaum zum Blühen zu überreden. Wer es dennnoch geschafft hat, schickt mir doch ein Foto!
P.ligularis (Foto: Juss)
Passiflora edulis (CC hier)









Die Lösung:
Bei meinen ersten Jungpflanzen teilen sich die Blätter inzwischen in drei Lappen, also habe ich eindeutig eine P. edulis flavicarpa gefuttert und ausgesät. Ich habe auch noch Pflänzchen übrig, wenn jemand welche möchte, schreibt mir eine Mail.

12.03.2012

Mehr Licht: Aussaatlampe für Kakteen

Jetzt geht für Kakteen - und Sukkulenten langsam wieder die Haupt - Aussaatzeit los. Deshalb findet Ihr hier ein paar Tipps zur passenden Aussaatlampe, heute mal von Gastautor und Lampenexperten Fred Zimt. Ich hoffe, Euch geht dabei ein Licht auf:)Viele Grüße, Kamama

Damit unsere Aussaat von Sukkulenten und Kakteen schon am Jahresanfang möglich war, musste ausreichend Licht her. Deshalb haben wir unsere Sukkulenten in den letzten Stunden des letzten Jahres unter Kunstlicht ausgesät.

Lichtfarbe
Mit der Lichtfarbe 865 hatte ich bei meiner allerersten Mini-Aussaat im Frühjahr 2011 gute Erfahrungen gemacht: Die Töpflein standen dabei auf einer kleinen Heizmatte und wurden mit einer 15W T8-Lampe aus einer alten Aquarien-Abdeckung beleuchtet. Je nach Lampenhersteller heißt diese Lichtfarbe auch "Cool Daylight", "Daywhite" oder "Tageslicht". Im Zweifelsfall würde ich mich auf die Nummer verlassen, alles andere scheint nicht recht vergleichbar. 

Pflanzenlampen
Spezielle Pflanzenlampen wie „Gro-Lux“ oder „Fluora“ scheinen bei der Aussaat von Kakteen und Sukkulenten keine signifikanten Vorteile zu haben. Zwar ist ihr Lichtspektrum speziell auf die Bedürfnisse von Pflanzen abgestimmt, insgesamt ist die Lichtausbeute aus technischen Gründen vergleichsweise schlecht, so dass eine Verwendung gegenüber den deutlich preisgünstigeren 865er-Röhren nicht lohnt. Eine brauchbare Übersicht der gängigen Lichtfarben gibt es bei Wikipedia.

Standort
Unsere Aussaat von Kakteen und Sukkulenten sollte dieses Jahr direkt am Fenster auf einem schmalen Heizkörper ihr Quartier finden. So spart man sich auch gleich die Heizmatte. In meinem Bastelkeller fand sich auch promt eine alte Hängeleuchte mit einer 30Watt Leuchtstoffröhre unbestimmter Lichtfarbe, die ich durch eine solche in Lichtfarbe 865 ersetzen wollte. Im Baumarkt erfuhr ich vom gewohnt sachkundigen Mitarbeiter dass es 30W-Röhren überhaupt nicht gäbe und falls doch, dann sicher nicht hier. Ich überlegte ob die Hängelampe umzubauen wäre.

Eine neuerliche Suche im  Bastelkeller förderte ein elektronisches Vorschaltgerät (EVG) zu Tage, welches ich mal bei einem ebay-Kauf als kostenlose Dreingabe erhalten hatte. Es handelte sich um ein EVG für 2x TC-L Kompakt-Leuchtstoff-Lampen.  Die 36 Watt-Version ist 415mm lang, so dass zwei Stück der Länge nach wunderbar in meine Hängelampe passten. Lustigerweise verwendet jeder Hersteller eine eigene Bezeichnung. Osram nennt sein Produkt Dulux L, Phillips Master PL-L, bei NARVA heißts KLD-L... und genau die hab ich dann gekauft: Narva Colorlux KLD-.

Zusammengebaut
Zum Bau der Aussaat – Lampe für unsere Kakteen benötigte ich dann zusätzlich zum EVG lediglich 2 Fassungen der Größe 2G11, sowie zwei Halteklammern, denn die Fassung allein trägt die Röhre nicht, wie ich feststellen mußte. Das alles konnte ich, zusammen mit den oben genannten Leuchtmitteln bei Heller Wahnsinn besorgen. Der ganze Kram kostete mit Versand nicht mal 20 Euro. Um einen Teil des Lichtes, das die Röhren nach oben abstrahlen den Pflänzlein zugute kommen zu lassen hab ich ausserdem einen Reflektor für Aquarienzwecke mit der Blechschere zur Mitarbeit überredet. Das ist eine sehr wirkungsvolle Maßname, wie man auf der Seite von Robert Miehle lesen kann.  Die so entstandene Lampe beleuchtet die Aussaat, von einer Zeitschaltuhr gesteuert, täglich 13 Stunden.

Übrigens 
Ganz ähnliche Kompaktleuchtstofflampen werden auch von den lustigen Hanfbauern zur Anzucht verwendet.
Das Stichwort ist „Stecklingsarmatur“. Wahrscheinlich könnte man sowas fix und fertig bestellen und hätte damit sogleich eine prima Sukkulenten - Anzuchtlampe. Persönlich möcht ich jedoch lieber nicht in der Kundenkartei von so einem Laden gefunden werden Ich hätt' Bedenken dass dann mal Besuch vom Amt zuhause vorbeikommt der weder höflich klingelt noch die Schuhe abtritt.

Fazit 
  • Viel Licht ist gut, mehr Licht ist besser :o)  
  • Lichtfarbe 865 hat sich bei uns gut bewährt.
  • TC-L-Lampen sind eine gute Lösung für kleine Anzuchtflächen.
Wie sich die Aussaat inzwischen entwickelt hat, seht ihr hier!
Wer tiefer in die Materie über Lichtfarben,Wuchslicht etc einsteigen will, findet hier sehr fundierte Ausarbeitungen : http://www.hereinspaziert.de/projekte.htm


01.03.2012

Bilderstrecke: Kakteen und Sukkulenten Aussaat

Da mich inzwischen einige Leser gebeten haben, mehr Fotos von meinen Kakteen und Sukkulenten Aussaaten einzustellen, habe ich heut einfach mal unsortiert mit der Kamera in die Aussaatschalen gezündet. Also ohne viele Worte: Enjoy!

Aussaaten vom 1. Januar 2012. Die größeren Pflanzen links machen gerade "Urlaub" unter der Aussaatlampe

Lobivia marsonerii, Aussaat Mai 2011

Aussaat Echinocereus oklahomensis(Sept 2011), aus frisch geernteter Frucht, die am gekauften Jungkaktus hing

Lopophora willamsii Aussaat 1.1.2012

Passionsblumendschungel: Passi "Amethyst"
Hildewintera Colademonis Aussaat Mai 2011
Hildewintera colademonis Aussaat 1.1. 2012


Trichodiadema densum & Aeonium, ausgesät 1.1.2012

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